Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich Sie begrüßen.
Wir haben ja gestern lang und breit die Herzaktion besprochen, wie das Klappenspiel ist in der Systole und in der Diastole.
Und Sie wissen vielleicht, dass diese Herzaktion sich auch akustisch äußert.
Und wenn Sie das Ohr an das Herz Ihres Mitmenschen legen, dann hören Sie die Herztöne.
Und Sie wissen vielleicht schon, dass es ein Gerät gibt, das sogenannte Stethoskop.
Das besteht aus zwei solchen Dingen und dann zwei Schläuchen.
Und da vorne ist so ein, so was Rundes dran mit einer Membran.
Und mit diesem Gerät, wenn Sie sich das in die Ohren stecken, so in die Ohren, nicht in die Nasenlöcher stecken,
können Sie diese akustischen Ereignisse im Menschen drinnen abhören.
Es ist empfehlenswert, dass Sie sich so ein Stethoskop irgendwann jetzt in der nächsten Zeit zulegen.
Sie werden sowieso im vierten Semester in einer Lehrveranstaltung, Einführung in die klinische Medizin,
in diese Kunst flächendeckend eingewiesen werden. Diejenigen, die in die Anatomie am Lebenden kommen,
können das jetzt schon in Erfahrung bringen. Aber es ist ganz wichtig, dass Sie Ihre ganze Verwandtschaft,
sich selbst natürlich auch, aber alle Menschen, derer Sie habhaft werden können, einmal abhorchen,
um einmal ein bisschen ins Gespür zu kriegen, wie hört sich die normale Herzaktion beim Gesunden an,
die normalen Herztöne, abgekürzt HT, HT, Herztöne. Die Unterscheidung, begrifflich ist vielleicht auch ganz gut,
Herztöne sind die akustischen Ereignisse beim Gesunden. Herztöne sind normal.
Herzgeräusche sind per Definition pathologische Ereignisse, Herzgeräusche.
Aber die Herztöne, wie entstehen die Herztöne? Wenn Sie die Herzaktion abhorchen, dann hört sich das immer so an.
Bom, bom, bom, bom, bom, bom, bom, bom. Ein Rhythmus ist erkennbar, wenn die Herzfrequenz normal ist,
also zwischen 60 und 90 oder 60 und 100. Wenn Sie Tachikard werden, wenn Sie jetzt die Treppen rauf und runter gelaufen sind
oder beim Joggen merken, Ihr Puls ist es bei 140 oder 160 und wenn Sie dann die Herzaktion auskultieren,
dann hört sich das etwas anders an. Das geht nämlich dann so, bom, bom, bom, bom, bom, bom, bom, bom, bom.
Und dann ist der Rhythmus nur mehr schwer zu erkennen und dann ist es hilfreich, die Unterscheidung,
akustische Unterscheidung zwischen dem ersten und Herzton zu kennen, denn die haben eine unterschiedliche Klangcharakteristik.
Der erste Herzton ist dumpf, der zweite Herzton ist etwas heller. Das hängt damit zusammen, dass der erste Herzton
dadurch entsteht, dass sich am Beginn der Systole das Ventricle Myokat zunächst nur einmal anspannt,
und zwar isometrisch anspannt, um den Druck in der Kammer zu erhöhen, bis die Taschenklappen der Widerstand
gesprengt werden kann und das Blut ausgeworfen wird. Dann zieht sich ja das Herz erst richtig zusammen.
Zunächst ist das nur eine isometrische Anspannung und diese isometrische Anspannung geht mit einer Vibration einher.
Und diese Vibration hören Sie als dumpfen ersten Herzton. Das hat also nichts damit zu tun, dass sich jetzt
die Segelklappen schließen am Beginn der Systole, weil der Wind reinbläst. Das hört man nicht.
Das ist normalerweise ganz geräuschlos. Der zweite Herzton entsteht dadurch, dass sich am Ende der Systole
durch das zurücksackende Blut in der Aorta und im Truncus pulmonalis diese Taschenklappen schließen.
Und da hören Sie einen etwas helleren, klickartigen Ton, den zweiten Herzton. Das ist tatsächlich der Klappenschlusston.
Und jetzt hat sich herausgestellt, dass man, wenn man jetzt auf der Suche ist nach Herzgeräuschen,
die typischerweise von pathologisch veränderten Klappen ausgehen, also wenn die sich nicht richtig öffnen können,
entstehen Strömungsgeräusche, auch wenn die sich nicht richtig schließen, entstehen auch Strömungsgeräusche.
Und diese Strömungsgeräusche deuten darauf hin, dass mit irgendeiner Klappe etwas nicht ganz stimmt.
Da hat sich dann herausgestellt, dass es bestimmte Stellen am Thorax gibt, an denen man die Aortenklappe,
die Pulmonalklappe, die Mitral- und die Trikospitalklappe abhören kann. Und das Interessante dabei ist,
dass diese Stellen nicht identisch sind mit den Projektionen der Klappen auf die Körperoberfläche.
Denn wenn Sie sich das Herz noch einmal vergegenwärtigen, da unsere zwei Herzohren, die Klappenebene, die Ventilebene etwa so,
Trikospital, Mitralklappe, Aorten, Pulmonalklappe, jetzt in der Ansicht von vorne und etwas unten,
dann sehen Sie, die sind auf engem Raum beisammen. Wenn man das auf die Thorax-Oberfläche projizieren würde,
wäre das auch ein Feld, das irgendwie da vor dem Sternum liegt. Und dort können Sie natürlich die Herzaktion hören,
aber Sie können nicht gut unterscheiden zwischen allfälligen pathologischen Geräuschen, die von einer bestimmten Klappe ausgehen.
Und es hat sich herausgestellt, dass die Klappenauskultationsstellen ganz typisch verteilt sind.
Jetzt sehen wir das jetzt. Kastenförmiger Thorax, da wäre das Zwerchfell. Und jetzt müssen wir uns die Rippen einzeichnen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:45:04 Min
Aufnahmedatum
2013-12-10
Hochgeladen am
2013-12-10 16:15:07
Sprache
de-DE